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AutorenbildI Love Praag

Theresienstadt besinnt sich auf die Vergangenheit

Unweit von Prag, etwa 45 Autominuten entfernt, liegt die tschechische Stadt Theresienstadt. Die meisten Europäer wissen wahrscheinlich, dass Theresienstadt eine reiche Geschichte hat, denn während des Zweiten Weltkriegs befand sich hier eines der bekanntesten und berüchtigtsten Konzentrationslager. Bei einem Besuch in Prag darf ein Ausflug nach Theresienstadt beim ersten Mal nicht fehlen. Ich war selbst schon mehrere Male dort, denn jedes Mal, wenn ich mit einer neuen Person in Prag bin, planen wir einen Besuch. Es gibt viele Unternehmen in Prag, die Ausflüge organisieren und Sie können etwas für weniger als 50 Euro pro Person buchen.


Von dem Moment an, in dem wir auf den Parkplatz fahren, werde ich jedes Mal sofort still. Wie schrecklich ist es, auf dem Weg zum Eingang des Lagers jedes Mal am Friedhof vorbeigehen zu müssen. Wie schrecklich zu sehen, wie viele Menschen hier im Zweiten Weltkrieg starben. Sobald Sie im Camp angekommen sind, führt Sie ein Guide durch das gesamte Camp und Sie werden buchstäblich jeden Winkel des Camps sehen. Der Rundgang beginnt im Büro, wo sich alle anmelden mussten, und geht später auch an den Waschräumen vorbei, den Schlafsälen, in denen 150 Menschen auf einer Fläche von weniger als 10 mal 10 Metern schliefen. Im Duschraum kann man sehen, wie viele Personen gleichzeitig duschen mussten. Diese sollten zu Gaskammern werden, aber glücklicherweise geschah das nie und aus den Wasserhähnen in Theresienstadt floss glücklicherweise immer nur Wasser. Auch der Raum mit den Waschbecken ist intensiv anzusehen. ein ordentlicher Raum voller Waschbecken, der eigentlich nicht benutzt wurde, sondern nur dazu diente, der Außenwelt zu zeigen, dass es den Gefangenen dort offenbar sehr gut ginge. Ein Isolationsraum ohne Fenster und mit kaum Belüftung, alles, was Ihnen während der Tour begegnet.

Zum Abschluss können Sie sich im Kino einen Videobericht ansehen. Gebuchte Führungen beinhalten oft auch den Besuch eines der beiden Museen im Ort. Persönlich verliere ich dort oft das Interesse, weil die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Verstorbenen gerichtet ist und weil man zu diesen Menschen keinen persönlichen Bezug hat, kann ich persönlich damit nicht viel anfangen. Interessant ist das Krematorium, allerdings ist ein Besuch des Krematoriums oft nicht in Führungen enthalten. Im Krematorium wird man mit der Zahl der Menschen konfrontiert, die dort ihr Leben verloren haben. Sie können auch sehen, wie viele Menschen gleichzeitig verbrannt wurden. Die meisten Touren dauern inklusive Hin- und Rückfahrt ca. 5 Stunden, aber ich muss euch wirklich sagen, dass das lang genug ist, denn bei so vielen Eindrücken hat man ja schon genug gesehen.

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